Malina und Humbug

 Ihr werdet euch fragen, wer denn dieser Humbug ist, es spricht sich Englisch aus Hambag und bedeutet, wie man sich denken kann, Unfug. 

Genauso einen Freund hat Malina sich ausgesucht. 3 x so groß ist der gutmütige Labrador aus der Nachbarschaft. 

Vor der allerersten Begegnung hatte vor allem Malinas Mutter, also ich, Ängste, wie denn sowas ablaufen könnte. Was da alles passieren kann, wenn Hunde sich nicht ausstehen und der Grosse dem Kleinen weh tun könnte.

Alles Unfug, spricht Humbug, denn die beide haben sich in der ersten Sekunde in die Augen gesehen und gewusst sie sind vom gleichen Schlag. Malina nahm Anlauf und schmiss sich mit all ihrem kleinen Körper in die Flanke von Humbug. Der schaute kurz verdutzt, doch dann war er bereit für einen Kampf. Der Kampf David gegen Goliath. Man muss wissen, dass sich der ganze Spaß in der Wohnung abspielte. Zwei halbverrückte Hunde balgen sich wild miteinander, der kleine sitzt am Großen, der Große knurrt und hält sein Maul offen und bleibt ruhig liegen, dann steht er auf und schüttelt die kleine Hundewanze ab und lässt sich wieder umschmeißen. Die Sesseln müssen weichen, die Menschen zur Seite springen. Nichts hält die beiden auf, laaaange geht es hin und her. Keine Spur von Müdigkeit, gehechelt wird kräftig. Wunderbar, die Hundemama freut sich, endlich einen müden kleinen Racker mit nach Hause nehmen zu können.

Der zweite Besuch gestaltet sich schon ein bisschen dreister, Malina ist inzwischen gewachsen, sie wächst außerordentlich rasant. Humburg ist jetzt nur mehr 2 x so groß und Malina schon etwas fordernder. Sie spielt mit ihrem Humbug und ihrem Spielzeug, das eigentlich ihm gehört. Wieder wird gebalgt, doch zwischendurch wird auch schon der Garten nach Fresslichem durchsucht. Alles was ihm gehört ist ihr Reich und er ist so lieb und gutmütig.

Der nächste Besuch, Malina ist nur mehr geringfügig kleiner als Humbug, alles in allem sind bisher kaum 3 Monate vergangen. Was muss die arme Hundemutter dem Hundekind alles zu futtern geben?!?  Es regnet und die beiden Freunde sind draußen im Garten. Sie laufen sich ein bisschen ein und damit es so richtig toll ist wird auch in der feuchten Erde gegraben, vor allem von Malina. Dann aber wird sich Malina bewusst, dass sie ja ein Hütehund ist und sie sucht ihr einziges Schaf, dass sie bewachen muss. Das bin natürlich ich, die Hundemama. Während ich mich mit Humbugs Großeltern und den Enkeln beschäftige läuft Malina immer wieder gestresst zur Glastüre. Sie will rein, sie muss rein, könnt ihr das den gar nicht verstehen? Ganz ernst schaut der verwaschene Hund immer wieder durch die Türe nach ihrem Frauchen. Humbug steht daneben und ist ganz mitfühlend mit seiner Freundin Malina. Ja, lasst sie doch endlich rein!

Und schließlich beim letzten Besuch ist es kaum auszuhalten, Malina kümmert sich kurz um die Begrüßung von Humbug, aber danach will sie ihr Schaf nicht mehr aus den Augen lassen und ist dabei sehr sprungfreudig. Alle werden begrüßt, wenn es sein muss nochmal und nochmal….. damit jeder sieht wie gut Malina ihre Arbeit macht.

 Schlussendlich wollen die Erwachsenen etwas besprechen wozu sie diesen Hund gerade mal gar nicht brauchen können. So wird Malina auf die Terrasse gesperrt das Tor zum Garten wird aber geschlossen, damit sie nicht wieder ein Bad in faulem Wasser nehmen kann. Tja, das ist eine andere Geschichte, die ich schon erzählt habe. Und damit sie nicht allein ist, ist Humbug dabei.

Kurze Zeit später hören wir die Nachbarn über den Zaun rufen. Hey da ist Constanzes Hund, der ist ausgebüchst und jetzt will er wieder zurück und kann nicht. Halleluja was war los?

Malina ist tatsächlich über die mannshohe Holztür gesprungen, weil sie sich nicht einsperren lässt. Dann ist ihr die Freiheit doch etwas zu unheimlich geworden und zurück konnte sie nicht mehr springen.

Sodale, die Besprechung wurde gekürzt und der Hund mit viel Geschimpfe nach Hause abgeführt.

23.9.2019

15.15 Uhr